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Gute Nacht
Wilhelm Müller
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh’ ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauss.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh’ –
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit:
Muss selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weissen Matten
Such’ ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Dass man mich trieb’ hinaus?
Lass irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern,
Gott hat sie so gemacht –
Von einem zu dem andern –
Fein Liebchen, gute Nacht.
Will dich im Traum nicht stören,
Wär’ Schad’ um deine Ruh’,
Sollst meinen Tritt nicht hören –
Sacht, sacht die Türe zu!
Schreib’ im Vorübergehen
An’s Tor dir gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab’ ich gedacht.
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I arrived a stranger,
a stranger I depart.
May blessed me
with many a bouquet of flowers.
The girl spoke of love,
her mother even of marriage;
now the world is so desolate,
the path concealed beneath snow.
I cannot choose the time
for my journey;
I must find my own way
in this darkness.
A shadow thrown by the moon
is my companion;
and on the white meadows
I seek the tracks of deer.
Why should I tarry longer
and be driven out?
Let stray dogs howl
before their master’s house.
Love delights in wandering –
God made it so –
from one to another.
Beloved, good night!
I will not disturb you as you dream,
it would be a shame to spoil your rest.
You shall not hear my footsteps;
softly, softly the door is closed.
As I pass I write
‘Good night’ on your gate,
so that you might see
that I thought of you.
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